energiestiftung.ch energiestiftung.ch Magazin 2025-02-Energie&Umwelt → Editorial: Welche Energie- und Klimapolitik passt zur Schweiz?
Energie und Umwelt - Das Stromgesetz

Welche Energie- und Klimapolitik passt zur Schweiz?

Die Schweiz kann sich auf ihre Stärken besinnen und in eine faire, nachhaltige, innovative und langfristige Energie- und Klimapolitik investieren.
Doch es steht politisch unter Druck.

Editorial von Michèle Bättig
Stiftungsrätin SES

Als typische Schweizer Attribute werden häufig Effizienz, Qualität, Innovation oder auch Wohlstand genannt. Was bedeuten diese Werte für die Energiewende und das Netto-Null-Ziel?

Der grösste Hebel der Schweiz, um das Klima zu beeinflussen, ist der Schweizer Finanzplatz. Er vergibt hohe Kredite auch für Kohle, Gas und Zement und verursacht dadurch viel höhere Treibhausgasemissionen als das Inland. Warum der Schweizer Finanzplatz im Eigeninteresse einen fairen Beitrag zum globalen Netto-Null-Ziel leisten sollte, behandelt ein Gastbeitrag in diesem Heft.

Die finanziellen Mittel sind eine Voraussetzung für die Innovationskraft der Schweiz. Gerne werden hier neue Technologien entwickelt, auch im Bereich der erneuerbaren Energien und der Effizienz. Aber nicht alle schaffen den Durchbruch. Warum das so ist, lesen Sie im Fokus-Artikel.

Nicht zu den innovativen Technologien gehört die Atomtechnologie. Sie ist teuer, unflexibel, risikobehaftet und von Staatshilfen abhängig. Sie bindet so viele Ressourcen, dass nur schon die Diskussion darüber den Ausbau der Erneuerbaren bremsen kann. Effektiv und schlau ist es hingegen, neben Erneuerbaren und mehr Effizienz auch die Energiesuffizienz zu fördern. Dann würde Energie nicht unnötig verpufft, sondern bewusst und massvoll genutzt, ohne Einbussen an Lebensqualität. Bei diversen Kantonen, Städten und Gemeinden ist diese Botschaft angekommen, wie Sie im «Output» erfahren.

Die Schweiz verdient eine faire, nachhaltige, innovative und langfristige Energie- und Klimapolitik, wie sie zu ihr passt. Nutzen wir unsere Stärken! In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

Michèle Bättig

Michèle Bättig

Bereichsleiterin Energie und Umwelt, Gemeinde Volketswil ZH
Geschäftsführerin Standpunkt21 GmbH