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Solarstromproduktion soll sich auch künftig lohnen

Gabriela Suter,

Das Parlament erarbeitet ein neues Vergütungssystem für den volatil anfallenden Solarstrom. Es muss so ausgestaltet sein, dass die Produzent:innen ihre Investitionen amortisieren können. Der Nationalrat hat eine gute Lösung präsentiert. Nun ist der Ständerat am Zug.

Vor einigen Jahren noch unvorstellbar, heute Realität: Solarstrom deckt einen substanziellen Teil des Schweizer Stromkonsums ab – in diesem Jahr werden es etwa 14 Prozent sein. Gemäss Bundesrat soll die Solarenergie im Jahr 2030 bereits 18.7 TWh Strom liefern. Dieses Ziel können wir erreichen – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Eben weil die Solarenergie unverzichtbar geworden ist, muss sie noch besser ins Energiesystem integriert werden – primär durch eine bessere Abstimmung von Produktion und Verbrauch. Denn besonders an sonnigen Tagen über Mittag kommt es vermehrt zu Stromüberschüssen und damit zu negativen Preisen auf dem Strommarkt. Ohne Massnahmen wird diese Entwicklung zunehmen. Es braucht Anreize, den volatil anfallenden Solarstrom system- und netzdienlich einzuspeisen. Aber auch die Strombranche muss ihre Systeme dem Markt anpassen: Immer noch wird der Verbrauch fix in der Nacht gesteigert, statt über Mittag, wenn der Strom am günstigsten ist.

Aktuell diskutiert das Parlament darüber, den Solarstrom nach dem (viertel-)stündlichen Marktpreis zu vergüten. So hat man als Produzent:in den Anreiz, dann zu produzieren bzw. einzuspeisen, wenn die Preise hoch sind – am Vormittag und gegen Abend statt über die Mittagszeit. Das würde die Netze entlasten und Anreize für die Produzent:innen setzen, für (Batterie-)Speicherlösungen zu sorgen. Eine Minimalvergütung, die die Verteilnetzbetreiber mindestens zahlen müssen, soll eine Absicherung gegen unten bieten, wenn die Preise negativ werden. Damit wird gewährleistet, dass die Investitionen in Solaranlagen amortisiert werden können. Der Nationalrat hat dieser Lösung bereits mit grosser Mehrheit zugestimmt. Nun ist der Ständerat am Zug.

Gabriela Suter

Nationalrätin SP, Aargau
Vizepräsidentin Swissolar und aeesuisse



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