Der Nationalrat sagt Ja zum klimapolitischen Minimalziel
Léonore Hälg,
Der Nationalrat hat heute die Gletscher-Initiative zur Ablehnung empfohlen. Diese fordert das Verbot von fossilen Energieträgern ab 2050 sowie einen mindestens linearen Absenkpfad der inländischen Treibhausgasemissionen. Der Absenkpfad wurde jedoch in den direkten Gegenvorschlag übernommen, welcher der Nationalrat zur Annahme empfiehlt. Somit entscheidet sich die grosse Kammer wenigstens für verbindliche Zwischenziele auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel im Jahr 2050.
Direkter Gegenvorschlag ist das Minimalziel
Der neuste IPCC-Bericht mit dem Titel «Folgen, Anpassungen und Verwundbarkeit», der am Montag veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass die Verhinderung gewaltiger Klimakatastrophen die schnelle und effektive Reduktion des weltweiten Treibhausgasausstosses bedingt. Léonore Hälg, Co-Leiterin des Fachbereichs Klima und erneuerbare Energien bei der SES, sagt dazu: «Der beschlossene Absenkpfad der inländischen Emissionen ist das äusserste Minimalziel. Der Beitrag der Schweiz zum Klimaschutz müsste eigentlich viel schneller und konsequenter sein.»
Perspektive für den Fossil-Ausstieg nötig
Die Gletscher-Initiative will den Fahrplan für den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern festlegen. Unabdingbar für das Erreichen der Klimaziele ist aber auch der Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Fossilen zu ersetzen. Diese beiden Hebel müssen gemeinsam gedacht werden. Léonore Hälg dazu: «Wir können nicht nur immer mehr Energieträger zubauen, ohne andere aus dem System zu entfernen. Dies widerspräche einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung.»
Léonore Hälg
Leiterin Fachbereich erneuerbare Energien & Klima
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