Dezember 2020 - Auch in Frankreich diskutiert man über Laufzeitverlängerungen der AKW. Im Zentrum stehen die 32 900-MW Reaktoren, was mit erheblichen Sicherheitsforderungen seitens der Atomaufsichtsbehörde einhergeht. Eine Einschätzung und Analyse des französischen Nuklearphysikers Bernard Laponche.
Frankreich ist und bleibt eine Atomnation: Im letzten Jahr lag der Anteil der atomaren Stromproduktion bei über 70 Prozent. Der französische AKW-Park, bestehend 56 Reaktoren, ist jedoch in die Jahre gekommen – das Durchschnittsalter beträgt satte 35.1 Jahre (Stand: Januar 2020). Über die Hälfte des Parks besteht aus Reaktoren mit einer Leistung von 900 MW, die zwischen 1978 und 1987 ans Netz gingen. Das heisst, spätestens im Jahr 2027 werden sämtliche dieser Reaktoren ihr 40. Altersjahr erreicht haben, die meisten davon 2025.
Bernard Laponche, französischer Physiker und Ingenieur, der beim Kommissariat für Atomenergie bei der Planung und Ausführung der ersten französischen AKW beteiligt war, hat für die Schweizerische Energie-Stiftung SES in einer Analyse die Laufzeitverlängerungspläne in Frankreich unter die Lupe genommen.