Stellungnahme zum Gegenvorschlag zur «Berner Solar-Initiative»

Lukas Braunreiter,

Der Gegenvorschlag zur Berner Solarinitiative enthält aus Sicht der SES zahlreiche Verbesserungen zum Status Quo. Dennoch haben wir Vorschläge angebracht, um das enorme Potenzial zur Stromerzeugung auf bestehende Infrastruktur und insbesondere Gebäude noch besser zu nutzen.

Im vom Parlament verabschiedeten Bundesgesetz für eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, der sogenannte Mantelerlass, ist ein Zielwert von 35 TWh Strom aus neuen erneuerbaren Energien für das Jahr 2035 festgelegt worden. Davon müssen schätzungsweise 30 TWh aus Photovoltaikanlagen stammen. Zur Erreichung dieser Ziele braucht es schweizweit eine deutliche Beschleunigung beim Solarausbau. Das enorme Potenzial auf bestehender Infrastruktur gilt es unbedingt zu nutzen, um den steigenden Strombedarf aufgrund der Dekarbonisierung und den wegfallenden Atomstrom zu decken.

Die SES hat unter anderem folgende Verbesserungsvorschläge zum Gegenvorschlag zur «Berner Solar-Initiative» eingebracht:

  • Herabsetzung der Mindestgrösse von 50 m2 auf 20m 2. Auf dieser Fläche könnte eine PV-Leistung von bis zu10 kW installiert werden, mit einer jährlichen Stromproduktion von bis zu 10'000 Kilowattstunden. Dies ist mehr als das Doppelte des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts.
  • Der Gegenvorschlag schlägt einen Mindestumfang von 10 Prozent der anrechenbaren Gebäudefläche vor. Dies ist aus unserer Sicht zu tief angesetzt. Wir schlagen stattdessen 20W/m2 Energiebezugsfläche vor, wie es aktuell in den MuKEn als Mindestanforderung vorgesehen ist.
  • Wir unterstützen die Aufnahme der Solarpflicht bei Parkplätzen. Dabei entstehen interessante Synergien durch die Beschattung der Fahrzeuge sowie der Stromgewinnung für die Elektromobilität. Neue Fahrzeugabstellplätze für Personenwagen im Freien sollten bereits ab einer Fläche von 250 m2 zwingend mit solaraktiven Überdachungen ausgestattet sein.
Vertretung Fachbereich Klima & erneuerbare Energien

Lukas Braunreiter

ehem. Stv. Leiter Fachbereich erneuerbare Energien & Klima



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