Suffizienz bringt mehr als viele denken

Wenn es ums Energiesparen geht, ist meist die Rede von effizienteren technischen Geräten und von Tipps an die Haushalte und Unternehmen. Die SES geht einen Schritt weiter und fragt: Wie müssen die Rahmenbedingungen ausgestaltet sein, dass sich Energie sparen lohnt und zum normalen Verhalten wird?

Editorial von Anna Vettori

Liebe Leserinnen und Leser

Der Fokus auf das Individuum verschleiert, wie grosse Hebel Bund, Kantone und Städte bzw. Gemeinden zur Verfügung haben, wenn sie Gesetze, Verordnungen, Steuern und Abgaben systematisch auf eine intelligente Energienutzung (Suffizienz) ausrichten.

Es ist höchste Zeit, dass wir die «heisse Kartoffel» Suffizienz beherzt anpacken. Es braucht das Zusammenspiel aller Akteure, Staat, Wirtschaft und Private, um die Sparpotenziale der Suffizienz und damit verbundene Vorteile wie z.B. Innovationen, Entschleunigung oder eine höhere Lebensqualität zu nutzen.

Auf den folgenden Seiten geht die SES sowohl auf die individuelle als auch auf die politische Ebene ein: Journalistin Isabel Plana nähert sich im Fokus-Artikel ganz praktisch dem Energiesparen im Privathaushalt an und präsentiert Massnahmen, mit denen wir alle Strom sparen können. Im Output präsentiert SES-Suffizienzspezialist Thomas Wälchli eine neue Studie, die konkrete Energiesuffizienz-Massnahmen vorschlägt mit denen die Schweiz jährlich bis zu 30 Terawattstunden Energie (Strom, Wärme und Treibstoffe) einsparen könnte. In diesem Detaillierungsgrad wurde das Potenzial der Energiesuffizienz für die Schweiz bisher noch kaum erörtert.

Ich hoffe, wir können Ihnen aufzeigen, dass Energiesuffizienz mehr Gewinn als Verzicht bedeutet, und wünsche eine angenehme Lektüre.